Der 55-jährige Trainer verlängert seine Tätigkeit beim Regensburger Kreisligisten um ein weiteres Jahr. „Der Bezirksliga-Aufstieg ist Teil des Plans.“

Zur Winterpause sprang Armin Mayer (r.) für den erkrankten Josef Mayer als Oberndorfer Coach in die Bresche. Jetzt hat er sein ursprünglich mit Saisonende auslaufendes Engagement verlängert. Foto: Archiv

Zur Winterpause sprang Armin Mayer (r.) für den erkrankten Josef Mayer als Oberndorfer Coach in die Bresche. Jetzt hat er sein ursprünglich mit Saisonende auslaufendes Engagement verlängert. Foto: Archiv

Von Martin Rutrecht, MZ

Oberndorf. Ihm hört man einfach gerne zu. Wenn Armin Mayer mit seinem charakteristischen Singsang loslegt, sind Punkt und Komma außer Kraft gesetzt. „Dauernd hat’s Telefon g’läut: Armin, kommst zu uns? Das hat mich auf’gregt. Drum hab’ ich zum Mani g’sagt: Jetzt mach’ ma’s öffentlich, dann is’ a Ruah!“, erklärt der Eilsbrunner. Übersetzt: Trotz vieler Anfragen anderer Vereine – „bis rauf in die Bayernliga“ – bleibt der 55-Jährige auch in der neuen Saison Coach des Regensburger Kreisligisten TV Oberndorf. Erwähnter „Mani“ ist TV-Boss Manfred Hartl.

Mayer verhehlt nicht, dass ihn die anderen Herausforderungen „schon g’scheit g’reizt“ hätten. „Aber die attraktivsten Angebote kamen aus Vereinen mit 70 bis 80 Kilometer Fahrtstrecke. Das tu’ ich mir mit einem Geschäft in Regensburg nicht mehr an“, sagt der Tankstellen-Betreiber. Welche Klubs es waren, verrät der Übungsleiter nicht, Ehrensache. „Ich habe sehr lange überlegt, bis meine Entscheidung feststand.“ Ausschlaggebend für ihn waren Menschen wie „Mani“ Hartl und das „gesamte Umfeld des TV Oberndorf. Einen so netten Verein habe ich noch nicht erlebt.“

Jeder, der den Trainer-Derwisch kennt, weiß, dass es mit den Nettigkeiten auf dem Platz vorbei ist. Mayer verlangt hundert Prozent und mehr. Entsprechend sehen seine Ziele aus. „Natürlich bin ich nicht angetreten, um wieder einen Mittelfeldplatz mit Oberndorf zu holen. Es soll raufgehen in die Bezirksliga“, verkündet er.

Vorsitzender Hartl und Abteilungsleiter Josef Knittl legen es nicht ganz so forsch an. „Wir wollen natürlich vorne mitspielen, aber der Aufstieg ist keine Pflicht und wir werden keineswegs Druck auf die jungen Spieler aufbauen.“ Die meisten Kicker im Kader sind unter 22 Jahre alt. Auch auf große Einkaufstour werde man sich nicht begeben. „Das Einzige, was drin ist, wird ein bisschen Benzingeld für auswärtige Spieler sein und ab und zu ein Mannschaftsessen. Das wird von einem Förderverein getragen, der derzeit 30 Mitglieder zählt.“

Armin Mayer strebt gezielte Verstärkungen an. „Ich möchte, dass jede Position doppelt besetzt ist. Priorität hat die aktuelle Mannschaft, aber ein Konkurrenzkampf wird sicher ausgerufen.“ Auch der Eilsbrunner, der als Aktiver beim SSV Jahn Regensburg eine Größe war und danach unter anderem SV Fortuna Regensburg trainierte, setzt auf junge Akteure. „Mit der JFG Donautal Bad Abbach haben wir ein Reservoir vor Ort.“ Der TV selbst sieht sich laut Hartl und Knittl als Ausbildungsverein. Und der 55-jährige Coach formuliert knackig das Anforderungsprofil an alle Spieler: „Jeder muss sich reinhauen und sich den Allerwertesten aufreißen.“

(Quelle: Mittelbayerische Zeitung, http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10085&pk=916420)