Dorfgeschichte – Ursprünge
Oberndorf hat eine Jahrhunderte alte Geschichte. Nach Pollinger hieß das Dorf um 1138 „Oberdorf“, d. h. das obere höhergelegene Dorf. Oberndorf ist ein Filialort und gehört als solcher zur Pfarrei Bad Abbach. Die Straße dorthin – seit 1959 geteert – verläuft größtenteils unmittelbar neben der Donau. Auf der rechten Seite wird sie vielfach von Felswänden und malerischen Felsengruppen eingesäumt.
Erstmals wird Oberndorf im Jahre 1138 erwähnt, als es von Kaiser Heinrich II., dem Heiligen, mit Bad Abbach dem neu gestifteten Bistum Bamberg vermacht wurde. Dazu gehörten wohl auch die in Oberndorf liegenden Weinberge. Im Jahre 1119 schenkte der damalige Bischof Otto von Bamberg das Gebiet um Abbach dem Kloster Prüfening bei Regensburg. Anlass der Schenkung war die Einweihung der Prüfeninger Klosterkirche. Neben anderen Orten wird in dieser Schenkung auch Oberndorf genannt. Oberndorf war um diese Zeit eine Hofmark, das heißt ein fest umrissener Komplex von Latefunien, die vom meist adeligen Hofmarksherren verwaltet wurde. Diese besaß in der Regel auch die niedere Gerichtsbarkeit.
Im Laufe des 12. Jahrhunderts findet Oberndorf noch viermal in Urkunden Erwähnung. Stets wurde dabei die Schenkung von 1119 von höchster Stelle bestätigt. 1120 und 1139 durch die Päpste Honorius und Innozenz II. 1146 durch Papst Eugen III., welcher die Heiligsprechung von Kaiser Heinrich bewirkte, und schließlich nochmals 1155 durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Im Jahre 1186 verzichteten Herzog Ludwig und sein Onkel, der Pfalzgraf Otto, dem Kloster Prüfening gegenüber auf ihre Rechte an den drei Weinbergen in Oberndorf, mit denen die Kirche Bamberg belehnt war. Bischof Otto II. übergab die drei Weinberge im selben Jahre an Erbo, Abt des Klosters Prüfening.
Am 23. Mai 1221 bestätigte Papst Honorius III. dem Kloster Prüfening den Besitz des dortigen Hofes. Aber auch das Kloster St. Emmeram besaß einen Weinberg in Oberndorf (Abt Ulrich von St. Emmeram verfügte 1257 über den Wein aus dem dortigen Weinberg.). Im Jahr 1283 überließ Herzog Heinrich von Niederbayern dem Kloster Prüfening sein Recht auf die dortige Kalkgrube bzw. das Eigentum an dem dortigen Kalkofen. Im Jahre 1293 schenkte Herzog Ludwig II. dem Kloster Prüfening den Anschütt der Donau vor dem Grundstück des hl. Georg in Oberndorf.
In den Jahren 1253 bis 1269 tritt der Archidiakon Berthold von Oberndorf für das Domkapitel Regensburg als Zeuge in Urkunden auf. Die bayerischen Herzöge bezogen nach 1300 trotz ihres Verzichtes aus die Weinberge immer noch eine Gült von 10 Pfund Pfennig zur St. Michelsmesse, die zu den Weingürten gehörten. Im Jahr 1344 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer dem Kloster Prüfening die Niedergerichtsbarkeit in der Hofmark Oberndorf, Matting und Graßlfing. Die Verwalter der Hofmark wurden anscheinend Hofmeister genannt.
Ein Liebhard, der Hofmeister von Oberndorf, tritt in Urkunden der Jahre 1331 und 1336 als Zeuge und Heinrich, der Hofmeister von Oberndorf im Jahr 1355 als Zeuge auf
1569 ist Oberndorf in der Grenz- und Güterbeschreibung des Kastenamtes Kelheim als Hofmark zum Kloster Prüfening von 1119 bis 1803 gehörig aufgeführt. „March“ oder „Mark“ bedeutete zunächst Flurgrenze, dann die Gemeindeflur. Hofmarck, d. i. die Gesamtheit des zu einem Hof gehörenden Grundstückes.